Feenring (German Edition) by Robertson Linda

Feenring (German Edition) by Robertson Linda

Autor:Robertson, Linda [Robertson, Linda]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Roman
Herausgeber: VGS Egmont
veröffentlicht: 2012-05-09T22:00:00+00:00


19

»Was?« Ich war aufgesprungen und starrte ungläubig auf Beau hinab.

»Ist nicht so schlimm, wie es klingt.«

»N… nicht so schlimm, wie es klingt? Nicht so schlimm? Was zur Hölle, Beau? Es ist …«

»Es ist ein Binderitual.«

»Scheiße«, flüsterte ich und plumpste auf den Metallstuhl zurück. Als ich Beaus fragenden Blick bemerkte, fügte ich hinzu: »Ich habe mich in letzter Zeit genug mit Bindungsproblemen herumgeschlagen.« Sarkasmus half klarzustellen, worauf ich hinauswollte. Dachte ich.

Doch Beau blieb ungerührt. »Da müssen Sie durch.«

Ich straffte mich, holte tief Luft und wollte zu einem Vortrag ansetzen, den er nicht so schnell vergessen würde.

Er kam mir zuvor. »Wollen Sie Ihr Schicksal annehmen … und heil davonkommen, ja oder nein?«

Damit war die Luft bei mir raus. »Klar.«

»Dann müssen Sie den Preis bezahlen. Mit jeder Inkarnation wurde es schlimmer. Der Einsatz ist jedes Mal höher, und der Feind lässt sich jedes Mal etwas Neues einfallen. Wenn Sie’s vermasseln, trifft es Ihre Nachfolgerin noch härter.«

»Woher wissen Sie das?«

Er maß mich unentwegt; ich machte eine interessierte Miene. Ich wollte eine Antwort. Schließlich sagte er: »Ich hatte Grund, mich schlauzumachen.«

»Welchen Grund?«

»Darüber werden wir vorm nächsten Vollmond reden.«

Ich hasste es, hingehalten zu werden. »Sie haben sich über die Lustrata schlaugemacht?«

»Ich habe alles recherchiert. Ich helfe Ihnen bei der Lösung Ihrer Probleme, und Sie helfen mir bei der Lösung meiner. Eine Hand wäscht die andere, okay? Ist das genug Gleichgewicht für Sie, oh Künderin der Gerechtigkeit?«

Weniger Sarkasmus und dafür mehr Informationen wären mir lieber gewesen. »Ich wüsste gerne, wie ich Ihnen helfen soll.«

»Passen Sie gut auf sich auf. Lassen Sie nicht zu, dass man Ihre Magie wegsperrt. Überlassen Sie einen Teil Ihrer Seele jemand anderem, und nehmen Sie selbst einen Teil einer anderen Seele in sich auf.«

»Wie stelle ich das an«, wollte ich wissen, »und wie hilft es mir?«

»Menessos weiß, wie es geht. Es steht in seinem alten Buch.«

Mir stockte der Atem. »Menessos hat mich zu Ihnen geschickt, damit ich herausfinde, wie ich tun kann, was auch immer ich tun muss. Augenblick – Sie kennen den …«

»… Trivium-Kodex? Ja, und er hat Sie zu mir geschickt, damit ich Ihnen sage, was Sie nicht hören wollen oder nicht geglaubt hätten, wenn er es Ihnen erzählt hätte. Steht alles in dem Buch.«

»Soll das heißen, ich soll dem Vampir einen Teil meiner Seele überlassen?«

»Nein, es soll heißen, dass Sie zwei Teile geben und dafür zwei erhalten sollen.«

»Ich soll ihm zwei Teile meiner …«

»Nein, geben Sie zwei Personen je einen Teil.«

Ich blinzelte.

»Kapiert, Püppchen? Der Handel muss zur selben Zeit stattfinden – mit allen drei Beteiligten. Johnny davon zu überzeugen wird mindestens haarig.«

»Johnny ist ein Wærwolf. Keine Magie.«

»Johnny ist der Domn Lup, Püppchen. Reine Magie.«

»Was?« Magie – und woher wusste er, dass Johnny der Domn Lup war?

»Die Tätowierungen. Jemand hat herausgekriegt, was er vor langer Zeit mal war, und wer immer das war, hat ihn dann mit den Tattoos als …« Er suchte nach den passenden Worten. »Das ist ein bisschen so wie der Bann.« Er lehnte sich kurz zurück und schloss die Augen. Als er sie wieder öffnete, sprudelte es aus ihm heraus, als hätte er, was er sagen wollte, inzwischen in einem inneren Lexikon gefunden.



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